„3 Puppen im Bräter“  –  Berit Mücke

-> Bilder von der Ausstellung

04. bis 14. Juni  2009 im KuBaSta in der Repsoldstraße 45

Die Leipziger Künstlerin Berit Mücke* und Neo Rauch-Schülerin zeigt für zehn Tage
Bilder und Zeichnungen in der Galerie des KuBaSta.

Berit Mücke, geboren in Potsdam, arbeitete acht Jahre als Schauspielerin, bis sie
2005 ihr Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchdruck
(HGB) in Leipzig aufnahm. Seit 2007 ist sie Schülerin in der Fachklasse von Neo
Rauch.  

Die Künstlerin verarbeitet in Ihren Bildern ihre Träume, die sie malerisch in Szene
setzt. Neben Ölgemälden macht Berit Mücke auch Tuschezeichnungen, in diesen
sogenannte Traumbilder, arbeitet sie oft mit Schriftzügen und Textfragmenten.

Einige Bilder wirken leicht verstörend in ihrer Radikalität, andere wiederum wie aus
einer stehen gebliebenen Zeit, wie eine kurze Filmsequenz, berührend und in
wunderbare Farben getaucht.

Berit Mücke lebt und arbeitet in Leipzig, sie hat zwei Söhne



Begleitend zur Ausstellung gibt es an einigen Abenden Veranstaltungen, mit denen
die Werke szenisch untermalt werden und dem Betrachter somit einen erweiterten
Zugang bieten.

Der Thalia-Schauspieler Helmut Mooshammer liest „Janosch erzählt Grimms Märchen“.
Neu erzählt und ins 20ste Jahrhundert verlegt werden die Geschichten zu
Gesellschaftssatiren, die den Zuhörer in Schmunzeln und Erstaunen versetzt.

Frau Schulz singt, begleitet von ihrem einspännigen Gitarrenkollektiv Jan Drees,
sozialistische Kinderlieder. Lieder, in denen die Vergangenheit, das erlebte in der
DDR, spürbar wird.

Es werden zwei Filme gezeigt. Zum einen „Fisimatenten“ des Regisseurs Jochen
Kuhn, der sich mit dem Umgang mit der Kunst auseinandersetzt zum anderen
„Schmetterlinge und Taucherglocke“ von Julian Schnabel, von der Künstlerin selbst
zur Präsentation vor Ort ausgesucht.

 

ABEND-PROGRAMM „Drei Puppen im Bräter"

Do. 04. Juni 2009 um 20.00 Uhr – Vernissage

Sa. 06. Juni 2009 um 20.00 Uhr – Liederabend
Frau Schulz singt Lieder aus der ehemaligen DDR

So. 07. Juni 2009 um 19.00 Uhr – Literatur
Helmut Mooshammer liest „Janosch erzählt Grimms Märchen“  

Do. 11. Juni 2009 um 20.00 Uhr – Film
„Schmetterlinge und Taucherglocke“

Sa. 13. Juni 2009 um 20.00 Uhr – Film
„Fisimatenten“  

So. 14. Juni 2009 um 11.00 Uhr – Finissage mit Frühschoppen
 

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei

Veranstalter:
„Freifrau von Schulz“ e.V.  
http://www.freifrauvonschulz.de

Kontakt:
info(at)freifrauvonschulz.de

Veranstaltungsort:
KuBaSta
Repsoldstraße 45
20097 Hamburg  
http://www.kubasta.de

 

 

* B e r i t M ü c k e

3 Puppen Im Bräter

Zu Malen ist wieder gefährlich geworden.

Besonders, wenn man aus Leipzig stammt.

Die Malerin Berit Mücke scheut diese Gefahr nicht. Es ist nicht ganz klar,

wohin sie uns führen will, - eine mögliche Erwartungshaltung läuft ins Leere.

3 PUPPEN IM BRÄTER ist die zweite Ausstellung der Leipziger Malereistudentin in
Hamburg und ihre erste Einzelausstellung. Viele der gezeigten Arbeiten sind aus
einem faszinierenden Zeichnungsschatz hervorgegangen, der eine (und nicht
unhinterfragte) Quelle dieser Malerei darstellt.

Es sind Traumzeichnungen die in eigens für diesen Zweck gefertigte Bücher getuscht
und gekratzt worden sind. Bei aller Mädchenhaftigkeit - es geht dort mitunter haarig
und hart zu! Ganz wie wir es von eigenen Träumen gewohnt sind. „Was Sie schon
immer“ verschweigen wollten und uns trotzdem verrieten. Die Aufrichtigkeit dieser
bildnerischen Notate, ihre Schamlosigkeit entspringt dem Umstand, daß sie nicht für
den äußeren Blick gefertigt worden sind. Hier handelt es sich nicht um das Tagebuch
einer letztlich die Publizitäät im Augenwinkel haltenden Schriftstellerin, wie vielleicht
Anais Nin - zur Zeit der ersten und der meisten Aufzeichnungen war Berit Mücke
noch Schauspielerin und von den Ambitionen der Malerei völlig unberührt.

Auch diese Unschuld ging verloren.

Aus dem Kraftfeld dieser Zeichnungskompendien geht ein großer Teil der Malerei von
Berit Mücke hervor
. Also begegnen wir Bushaltestellen, Straßen und Plätzen
genauso, wie Szenen der Liebe und der Peinlichkeit. Kindheit und eigene Kinder
spielen ihre Rollen, das Private genauso wie das Überspannende: Flucht, Tod und
Liebe
. Der schöne Schein wird nicht angestrebt sondern die Paarung der
Wahrhaftigkeit der Erinnerung mit dem Anspruch daran ein gutes Bild zu verfertigen.
Dafür riskiert Berit Mücke einiges: es wird aufgebaut und eingerissen, Farbe wird
behauptet und wieder in Frage gestellt. Wie atmende Wesen halten sich die
Leinwände im Atelier auf, den Zweifel und die Verheißung ausdünstend, mit einer
fluxen Übertragung von Zeichnung auf Leinwand ist hier nicht zu rechnen. Die
Malerin steigt als Dompteuse ins Atelier, die Gefahr, den Kopf abgerissen zu
bekommen ist - real.

3 PUPPEN IM BRÄTER zeigt im KuBaSta Malerei von Berit Mücke aus den letzten 2 Jahren.

Die Vernissage findet in Anwesenheit der Künstlerin am 04. Juni 2009 um 20.00 Uhr statt.